Aktive - Passive BWÜ

aktive, passive, aktiv-assistierte BWÜ

Techniken der Bewegungslehre... (Verf.: A. Pinter, 2024)

aktive, passive, aktiv-assistierte Bewegungsübungen...


Die Rekreation und Optimierung der Bewegung Konzept für Tierbewegungslehrer...

  • Anm.: Bitte stellen Sie sicher, dass das Tier bei offensichtlichen Problemen in der Bewegung einer tierärztlichen Behandlung bedarf!

Bewegungslehre im Tierbereich: Aktive, Passive und Aktive-unterstützte Bewegungsübungen für Tierbewegungslehrer....

Einleitung

Die Bewegungslehre ist ein grundlegendes Konzept in der Pflege und Ausbildung von Tieren, das sich auf die Optimierung und das Erlernen von Bewegungsabläufen konzentriert.


Für Tierbewegungslehrer ist es von entscheidender Bedeutung, Tiere zu verstehen und ihre Bewegungskoordination zu fördern, um deren Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu unterstützen. Dies gilt besonders in Bezug auf aktive, passive und aktive-unterstützte Bewegungsübungen, die als integrale Bestandteile der Bewegungslehre dienen.



Jede dieser Übungsmethoden hat unterschiedliche physiologische Auswirkungen auf das Tier und kann je nach Bedarf zur Verbesserung der Mobilität, Koordination und allgemeinen Fitness eingesetzt werden.


Der physiologische Kontext, insbesondere die biophysikalischen Prinzipien, die den Bewegungsprozessen zugrunde liegen, müssen dabei berücksichtigt werden, um eine gezielte und effektive Arbeit zu ermöglichen.

In diesem Artikel werden die Grundlagen und der Nutzen dieser Übungsmethoden erläutert und ein tiefgehender Blick auf die biophysikalischen Prozesse und deren Einfluss auf die Bewegungsförderung geworfen.


Aktive Bewegungsübungen...

Aktive Bewegungsübungen sind Übungen, bei denen das Tier selbstständig und aktiv Bewegungen ausführt. Diese Übungen fördern die Muskelkraft, Koordination und Propriozeption und spielen eine wichtige Rolle in der allgemeinen Konditionierung und Rehabilitation von Tieren. Sie sind besonders wichtig, um die natürliche Bewegungsfähigkeit des Tieres zu erhalten und zu verbessern.

Physiologische Grundlagen:

  • Muskelaktivierung und -kraft: Bei aktiven Übungen wird die Motorik des Tieres angeregt, was zu einer Kontraktion und Erweiterung der Skelettmuskulatur führt. Durch wiederholtes Training werden die muskelphysiologischen Prozesse wie ATP-Produktion und Muskelproteinbiosynthese optimiert, was zu einer Muskelstärkung und verbesserten Muskelfunktion führt.
  • Neuromuskuläre Anpassung: Durch die selbstständige Ausführung von Bewegungen erfolgt eine Anpassung des Zentralnervensystems (ZNS) an die mechanischen Anforderungen. Das ZNS lernt, Bewegungen zu koordinieren, indem motorische Einheiten aktiviert werden. Hierbei spielen Neurotransmitter wie Acetylcholin eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskeln.
  • Propriozeption und Gelenkbeweglichkeit: Während aktiver Übungen werden die Propriozeptoren in den Gelenken und Muskeln des Tieres stimuliert, was die Gelenkbeweglichkeit und Körperwahrnehmung stärkt. Eine verbesserte Propriozeption fördert die Gleichgewichtsfähigkeit und die Körperkontrolle des Tieres.


Anwendungsbeispiel in der Praxis: Aktive Übungen können aus einer Vielzahl von Bewegungsarten bestehen, z. B. aus Laufübungen, Dehnübungen oder Koordinationsübungen.

Diese fördern die Kraft und Ausdauer und sind besonders wichtig bei Tieren, die ihre Bewegungsfähigkeit wiedererlangen müssen, zum Beispiel nach einer langen Inaktivität.

Passive Bewegungsübungen...

Passive Bewegungsübungen sind Übungen, bei denen der Tierbewegungslehrer das Tier aktiv unterstützt, indem er die Gelenke und Gliedmaßen des Tieres bewegt, ohne dass dieses selbst aktiv an der Bewegung beteiligt ist. Diese Form der Bewegung wird besonders bei Tieren angewendet, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Physiologische Grundlagen:

  • Gelenkmobilisation: Bei passiven Bewegungsübungen werden die Gelenke des Tieres sanft bewegt, was die Gelenkflüssigkeit besser verteilt und die Synovialmembranen anregt, ihre Produktion von Gelenkflüssigkeit zu erhöhen. Dies führt zu einer besseren Gelenkernährung und reduziert das Risiko von Arthrose und anderen degenerativen Erkrankungen.
  • Muskeltonus und -dehnung: Obwohl die Muskeln nicht aktiv kontrahieren, werden sie durch die Bewegung sanft gedehnt, was zur Reduktion von Muskelverspannungen und der Förderung der Muskellängung beiträgt. Diese passive Mobilisation wirkt positiv auf die Muskeltonusregulation und kann Verkürzungen im Bindegewebe entgegenwirken.
  • Erhaltung der Beweglichkeit: Passives Bewegen der Gliedmaßen hilft dabei, die Beweglichkeit von Gelenken zu erhalten, auch wenn das Tier nicht aktiv in der Lage ist, sich selbst zu bewegen. Dies ist besonders wichtig bei älteren Tieren oder Tieren, die aufgrund von Schmerzen oder körperlichen Einschränkungen in ihrer Beweglichkeit beeinträchtigt sind.


Anwendungsbeispiel in der Praxis:

  • Passiv durchgeführte Übungen beinhalten Gelenkmobilisationen und Dehnungen der Gliedmaßen. Sie können auch eingesetzt werden, um die Blut- und Lymphzirkulation zu verbessern. Fit with Fun.


Aktive-unterstützte Bewegungsübungen...

Aktive-unterstützte Bewegungsübungen kombinieren die Elemente der aktiven und passiven Bewegung, bei denen das Tier zunächst die Bewegung selbst initiiert, jedoch vom Tierbewegungslehrer aktiv unterstützt wird. Diese Methode ist besonders geeignet für Tiere, die noch nicht die volle Kontrolle über ihre Bewegungen haben oder deren Muskeln noch zu schwach sind, um Bewegungen eigenständig auszuführen.

Physiologische Grundlagen:

  • Muskelkoordination und Unterstützung: In dieser Übung wird das Tier in seiner Bewegung unterstützt, wobei der Tierbewegungslehrer den Bewegungsausführungsbereich oder -umfang steuert, um das Tier zu fördern und gleichzeitig zu entlasten. Das hilft, die Koordination und Gelenkbeweglichkeit zu fördern, ohne das Tier zu überlasten.
  • Förderung der Muskelkraft: Durch die aktive Unterstützung wird das Tier ermutigt, sich auf bestimmte Muskeln zu konzentrieren und diese zu aktivieren, was zu einer gezielten Kraftentwicklung führt. Während das Tier aktiv mitarbeitet, werden die motorischen Nervenbahnen angeregt, was die neuromuskuläre Ansteuerung fördert und die Muskelkraft verbessert.
  • Reduktion des Schmerzes und Schutz des Gewebes: Besonders bei Tieren mit chronischen Schmerzen oder akuten Verletzungen hilft die aktive Unterstützung, eine schmerzarme Bewegung zu ermöglichen. Gleichzeitig wird das verletzte Gewebe vor Überbelastung geschützt.

Anwendungsbeispiel in der Praxis: Ein klassisches Beispiel für aktive-unterstützte Übungen ist das Anheben und Absenken von Gliedmaßen bei einem Tier, das Schwierigkeiten hat, das Bein selbstständig zu bewegen. Der Tierbewegungslehrer bietet Unterstützung, indem er das Bein anhebt und kontrolliert absenkt, während das Tier aktiv versucht, das Bein zu bewegen.

Biophysikalische Aspekte der Bewegungslehre

Um die Bewegungslehre bei Tieren zu verstehen, ist es wichtig, die biophysikalischen Grundlagen zu berücksichtigen, die den Bewegungsapparat und die physiologischen Prozesse steuern.

  • Kinematik und Kinetik: In der Bewegungslehre spielen kinematische und kinetische Prinzipien eine wesentliche Rolle. Die Kinematik befasst sich mit den Bewegungsabläufen (z. B. Geschwindigkeit, Beschleunigung, Gelenkwinkel) des Tieres, während die Kinetik die Kräfte beschreibt, die diese Bewegungen verursachen (z. B. Muskelkraft, Scherkraft an Gelenken). Der Tierbewegungslehrer muss verstehen, wie diese Kräfte auf den Körper des Tieres wirken und wie Bewegungen unter verschiedenen Bedingungen effizient ausgeführt werden können.
  • Muskelphysiologie: Die Muskelphysiologie umfasst die Kontraktion von Muskelfasern, die in Abhängigkeit von der Reizfrequenz, der Muskeldehnung und der Länge des Muskels variiert. Durch aktive und aktive-unterstützte Bewegungsübungen kann der Tierbewegungslehrer gezielt die Kontraktionskraft und die Ausdauer der Muskeln steigern, während gleichzeitig die Gelenke und Faszien geschont werden.
  • Biomechanik: Die Biomechanik des Tieres, insbesondere die Kräfte, die bei der Ausführung von Bewegungen auf die Gelenke, Knochen und Muskeln wirken, ist ein weiterer zentraler Aspekt. Der Tierbewegungslehrer muss sicherstellen, dass Bewegungen im Einklang mit der natürlichen Biomechanik des Tieres durchgeführt werden, um das Risiko von Überlastungen und Verletzungen zu minimieren.
  • Anm.: Bitte stellen Sie sicher, dass das Tier bei offensichtlichen Problemen in der Bewegung einer tierärztlichen Behandlung bedarf!


Fazit


Die aktive, passive und aktive-unterstützte Bewegungsübungen sind zentrale Bestandteile der Bewegungslehre für Tiere und spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Beweglichkeit, Muskelkraft und Koordination von Tieren.


Ein tiefgehendes Verständnis der biophysikalischen Prinzipien ist erforderlich, um die Übungen korrekt anzuwenden und das Tier in seiner physiologischen Entwicklung zu unterstützen.


Für Tierbewegungslehrer ist es wichtig, diese Übungen gezielt einzusetzen, die individuellen Bedürfnisse jedes Tieres zu berücksichtigen und durch praxisnahe Ansätze die Bewegungsfähigkeiten der Tiere zu fördern und zu optimieren.



  • Anm.: Bitte stellen Sie sicher, dass das Tier bei offensichtlichen Problemen in der Bewegung einer tierärztlichen Behandlung bedarf!

(A.Pinter, 2024)

Share by: