Einleitung

In der modernen Tierpflege und -massage wird zunehmend auf physikalische Anwendungen zurückgegriffen, um das Wohlbefinden und die körperliche Regeneration von Tieren zu fördern.

Elektromassage, Ultraschall, LL-Laser und Thermoanwendungen ergänzen die klassischen manuellen Massagetechniken, indem sie tiefere physiologische Prozesse ansprechen, die die Erholung und das allgemeine Wohlbefinden des Tieres fördern können. Diese Methoden wirken direkt auf das Gewebe, die Muskulatur und die Mikrozirkulation ein und haben aufgrund ihrer spezifischen physikalischen Effekte (Wärme) eine wichtige Rolle in der professionellen Tiermassage.

In diesem Artikel werden die relevanten Anwendungen dieser Techniken erläutert, die durch ihre Wirkung entspannend auf Muskeln, Faszien und Gelenken eingesetzt werden können.

Der Fokus liegt dabei auf den physiologischen und anatomischen Grundlagen sowie auf der praktischen Umsetzung durch den Tiermasseur.

Elektromassage ist eine Anwendung, bei der elektrische Impulse eingesetzt werden, um die Muskulatur und das Nervensystem des Tieres zu stimulieren. Hierbei kommen verschiedene Technologien wie die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) und die Elektrische Muskelstimulation (EMS) zum Einsatz.

Physiologische Grundlagen:

• Muskelkontraktionen und Muskelaktivierung: Die Elektromassage arbeitet durch die Übertragung elektrischer Impulse auf die Hautoberfläche, die die Nervenbahnen stimulieren. Diese Impulse erreichen die Muskeln und verursachen Muskelkontraktionen. Diese kontrollierte Muskelaktivität führt zu einer Verbesserung des Muskeltonus und fördert die Blut- und Lymphzirkulation. Besonders in Bereichen mit muskelbedingten Verspannungen wird durch die regelmäßige Anwendung die Nährstoffversorgung der Muskulatur angeregt, verbessert.
• Dadurch werden Verspannungen effektiv gelindert.
  

• Durchblutungsförderung und Regeneration: Die elektrostimulierenden Impulse fördern die Mikrozirkulation (Mikromassage) und verbessern die Blutversorgung der Muskeln und Gewebe. Dies unterstützt die Erholung nach körperlicher Belastung. Die verbesserte Durchblutung führt zu einer schnelleren Entgiftung und einem besseren Abtransport von Abfallstoffen.

Anwendung in der Praxis:

• Die Elektromassage wird vor allem bei Tieren angewendet, die unter Muskelverspannungen oder Bewegungseinschränkungen imponieren.
• Ein Elektrodenpad wird in der Regel auf die Haut des Tieres aufgebracht und die Impulsfrequenz sowie -intensität werden individuell angepasst, um die gewünschten physiologischen Effekte zu erzielen.



• Anm.: Bitte stellen Sie sicher, dass das Tier bei offensichtlichen Problemen in der Bewegung einer tierärztlichen Behandlung bedarf!

Ultraschall als Wärmeanwendung

Die Ultraschallanwendung nutzt hochfrequente Schallwellen, die tief in das Gewebe eindringen und dort in Wärme umgewandelt werden. Diese Technologie ist besonders bei Tieren mit starken muskelbedingten Verspannungen und dadurch Gewebeveränderungen von Bedeutung.

Physiologische Grundlagen:

• Erwärmung und Tiefenwirkung: Ultraschallwellen haben die Fähigkeit, tiefere Gewebeschichten zu erreichen, ohne die oberflächlichen Hautschichten stark zu beeinflussen. Diese Wellen erzeugen eine Vibration der Gewebemoleküle, wodurch eine thermische Wirkung erzielt wird, die bis in tiefere Muskelschichten eindringt. Die erzeugte Wärme hat eine direkte Wirkung auf die Blut- und Lymphzirkulation, was zu einer verbesserten Durchblutung und einer schnelleren Regeneration von Muskelgewebe und Faszien führt.
• Vorbereitung für sportliche Aktivitäten.
  

Anwendung in der Praxis:

• Ultraschall wird hauptsächlich bei Tieren eingesetzt, die unter muskulären Verspannungen imponieren. Ebenso auch zur Wettkampfvorbereitung . Wöärmeeffekt und Mikromassagewirkung
• Ein Ultraschallkopf wird direkt auf die betroffene Region aufgesetzt, und die Behandlung kann mit einem speziellen Gel zur besseren Schallübertragung durchgeführt werden. Die Intensität der Anwendung wird individuell an das Gewebe des Tieres angepasst.

Der Low-Level-Laser (LL-Laser) ist eine Anwendung, die spezifische Lichtwellen mit einer niedrigen Intensität nutzt, um biologische Prozesse in den Zellen zu stimulieren. Diese Anwendung wird oft zur Unterstützung der Geweberegeneration verwendet.

Physiologische Grundlagen:

• Stimulation der Zellaktivität: Der LL-Laser stimuliert die Mitochondrien in den Zellen, die als Energieproduzenten fungieren. Durch die erhöhte Produktion von ATP (Adenosintriphosphat) wird die Energieversorgung der Zellen verbessert, was die Gewebestärkung und die Regeneration von Muskelzellen und Bindegewebe fördert.
• Relaxierende  Effekte: Der Laserstrahl hat eine direkte Wirkung auf die Rezeptoren und die Nervenenden. Durch die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems werden die Spannungen gemindert und der Körper des Tieres sohin in einen Zustand der Entspannung versetzt.
  

Anwendung in der Praxis:

• Der LL-Laser wird vor allem bei Verspannungen durch Verklebungen der Matrix und Muskelverspannungen eingesetzt. Akupunkt-Massage.
• Der Laser wird gezielt auf die betroffenen Stellen des Tieres gerichtet, wobei die Wellenlänge und die Energieintensität des Lasers an die individuellen Bedürfnisse des Tieres angepasst werden. Wärmeabgabe.

• Bitte beachten Sie zulässige Laserklassen/Laserstärken!



• Anm.: Bitte stellen Sie sicher, dass das Tier bei offensichtlichen Problemen in der Bewegung einer tierärztlichen Behandlung bedarf!

Thermoanwendungen nutzen entweder Wärme oder Kälte, um die physiologischen Prozesse im Gewebe zu beeinflussen. Bei der Wärmeanwendung wird das Gewebe tief erwärmt, um die Gewebeflexibilität zu erhöhen und Verspannungen zu lösen.

Wärme/Kälte Wechselwirkungen.

Physiologische Grundlagen der Wärmeanwendung:

• Erwärmung des Gewebes: Wärme führt zu einer Erhöhung der Blutzirkulation, indem sie die Blutgefäße erweitert, was zu einer verbesserten Nährstoffversorgung und einer beschleunigten Zellregeneration führt. Es hat eine beruhigende Wirkung auf verspannte Muskeln.
• Erhöhung der Gewebeelastizität: Durch die Erwärmung werden Muskel- und Fasziengewebe flexibler, was die Bewegungsfreiheit verbessert und Verklebungen in den Faszien löst.
• Vorbereitung zu einer z.B. Massagetechnik.

Kälte in der Ersten Hilfe:

Physiologische Grundlagen der Kälteanwendung (Erste Hilfe):

• Vasokonstriktion: Kälte führt zur Verengung der Blutgefäße, was die Blutversorgung reduziert und Schwellungen in akuten, Situationen verringert. Erste Hilfe.
• Schmerzempfindlichkeit wird durch die Kälte verringert, da die Nervenleitfähigkeit herabgesetzt wird.
• Reduktion von Entzündungsprozessen: Kälte hilft dabei, die entzündungsfördernden Enzyme zu hemmen und die Zytokinproduktion zu reduzieren, was die akuten Entzündungsreaktionen im Gewebe dämpft.

Anwendung in der Praxis:

• Wärme wird vor allem bei muskelbedingten Verspannungen sowie zur Förderung der Beweglichkeit eingesetzt. Hierfür werden Heizkissen, Fangopackungen oder Wärmewickel oder  Wärmedecken verwendet.
• Kälte (Erste Hilfe).